Marokko Reiseinformationen – Alles Wichtige über das Reiseland Marokko

Basisinformationen zu Marokko:

Flagge:

Marokko Reiseinformationen, Flagge

Amtssprache: Arabisch und Berberisch

Zweite Amtssprache: Französisch

Hauptstadt: Rabat

Währung: Dirham

Staatsoberhaupt: König Mohammed VI.

Fläche: 446.550 km² (712.550 km² mit Westsahara)

Einwohnerzahl: 33.986.655 (34.589.908 mit Westsahara)

Einreise nach Marokko:

Für Reisende mit einem deutschen, österreichischen oder schweizerischen Pass ist die Einreise nach Marokko ohne Visum möglich. Auch viele andere europäischen Staaten brauchen kein Visum zum Einreisen. Zur Einreise muss lediglich ein noch mindestens 6 Monate gültiger Reisepass vorgelegt werden. Ein Personalausweis, reicht nicht um in Marokko einzureisen! Kinder müssen bei der Einreise ein eigenes Ausweisdokument vorlegen können, der Eintrag eines Kindes in den Reisepass der Eltern wird leider nicht akzeptiert. Nach der Einreise darf man sich bis zu 90 Tage in Marokko ohne Visum aufhalten.

Bei einem Urlaubsaufenthalt von max. 90 Tagen ist meist kein Visum nötig

Sollte man diese 90 Tage überschreiten, so stellt dies einen Verstoß gegen das marokkanische Aufenthaltsrecht dar und kann strafrechtlich verfolgt werden. Die hier beschriebene Einreise bezieht sich auf einen Urlaubsaufenthalt. Arbeitsaufenthalte können davon abweichen. Bitte achte darauf, dass sich die Einreisebestimmungen jederzeit ändern können. In jedem Fall ist es immer ratsam vor dem Reiseantritt die Einreisbestimmungen für den eigenen Pass nochmal auf der Seite des dafür zuständigen Amtes zu prüfen.

Folgende europäischen Staaten sind ebenfalls befreit vom einer Visumspflicht:

  • Belgien
  • Bulgarien
  • Dänemark
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Großbritannien
  • Irland
  • Island
  • Italien
  • Lettland
  • Litauen
  • Luxemburg
  • Malta
  • Niederlande
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänien
  • Spanien
  • Schweden
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Tschechische Republik
  • Ungarn

Ärztliche Versorge:

Besondere Impfvorschriften gibt es für Marokko nicht, jedoch sind die gängigen Impfungen ratsam (Hepatitis A / B, Tetanus, Polio und Diphtherie). Malaria und Tollwut sind ebenfalls nicht nötig, jedoch ist nach einem Tierbiss, z.B. Hunde- oder Katzenbiss, ein umgehender Arztbesuch zu empfehlen.

Während den feuchten Jahreszeiten ist auf einen ausreichenden Mückenschutz zu achten. Bei der Nahrungsaufnahme ist sollte grundsätzlich auf die Hygiene geachtet werden, um Durchfallerkrankungen vorzubeugen.

Medizinische Infrastruktur:

In den Städten ist die medizinische Versorgung recht gut und größtenteils auf die Bedürfnisse von Touristen ausgerichtet. Generell sind private Krankenhäuser den staatlichen vorzuziehen, da das Therapie-Angebot und das Know-How meistens besser sind. Anders sieht es hingegen in den ländlichen Gebieten aus. Hier gibt es zwar fast überall Apotheken, aber die Dichte an gut ausgebildeten Ärzten ist deutlich geringer. Bei Reisen in abgelegene Regionen bietet sich daher eine gut ausgerüstete Reiseapotheke an. Medikamente gegen Schmerzen und Durchfall, sowie ein Desinfektionsspray sollten daher nicht fehlen.

Reiseversicherungen:

Alle unsere Reisen sind gemäß den gesetzlichen Bestimmungen gegen Insolvenz versichert. Zusätzlich empfehlen wir jedoch den Abschluss einer Reiseversicherung (Reiserücktritt, Reisekrankenversicherung, etc.). Unser Versicherungspartner MDT travel underwriting GmbH bietet dir hierzu ein umfangreiches Versicherungsangebot an. Hier kannst du direkt eine Versicherung abschließen oder du kontaktierst und einfach und wir beraten dich gerne.

Wasser und Hygiene:

In den meisten Gegenden ist das Leitungswasser nicht zum dauerhaften Verzehr geeignet. Wir empfehlen Trinkwasser aus abgepackten und versiegelten Wasserflaschen. Diese sind überall zu günstigen Preisen zu kaufen. Auch abgekochtes oder mit entsprechenden Reinigungstabletten behandeltes Wasser ist dem Leitungswasser vorzuziehen. Auch andere Getränke sind in abgepackten Flaschen kein Problem, nur sollte man auf Eiswürfel verzichten, wenn diese aus Leitungswasser gemacht sind.

Stromversorgung:

In allen Hotels, Gasthäusern und Riads, sowie mittlerweile auch in vielen Wüstencamps gibt es eine gute Stromversorgung mit 220V und einer Frequenz von 50 Hz. Benutzt werden Steckdosen des Typs C und E, daher brauchen deutsche und europäische Urlauber keinen Adapter.

Telefonieren und Internet:

Marokkos internationale Vorwahl ist die +212. Die Internet-TLD von marokkanischen Webseiten ist die .ma.

Telefonzellen und Callshops gibt es überall in Marokko, auch in den ländlichen Gebieten. Dies gilt auch für Internet. Das mobile Internet ist übrigens sehr gut ausgebaut und man hat auch in vielen Regionen abseits der großen Städte eine schnelle mobile Internetverbindung. 4G oder sogar 5G sind fast überall verfügbar und die Preise für mobiles Internet sind sehr niedrig, so kann man bereits 1GB mobiles Internet für einen Euro bekommen. Prepaid-Karten gibt es fast an jeder Ecke und für 5-10 € bekommt man meistens schon genug Telefonie- und Internet-Guthaben, dass es für eine Reise von zwei ca. Wochen ausreicht.

Währung und Geld:

Die Währung in Marokko ist Dirham (MAD). Für einen Euro bekommt man ca. 10 Dirham.

Die Wechselstuben geben fast alle den offiziellen Kurs und Wechselgebühren fallen in den seltensten Fällen an, so kann man auch mit gutem Gewissen an Flughäfen, direkt nach dem Verlassen des Fliegers Geld zu guten Konditionen wechseln. An so gut wie allen Geldautomaten kann man mit EC-Karten oder der Kreditkarte Geld abheben. Dies gilt auch in den Kleinstädten. Aber Vorsicht: Manche Banken müssen die Karten erst für die Nutzung im außereuropäischen Ausland freischalten! Am besten informiert man sich kurz telefonisch bei seiner Bank, ob die Nutzung in Marokko möglich ist. In den Städten nehmen auch viele Riads, Hotels und Restaurants Karten an. Auch die Zahlung direkt in Euro oder Dollar werden oft akzeptiert, die Wechselkurse sind dann jedoch meistens sehr viel schlechter als der offizielle Wechselkurs, den man in Wechselstuben bekommt.

Außerhalb der Stadt lieber Bargeld mitnehmen

Für den Aufenthalt in ländlichen Gebieten empfehlen wir immer eine angemessene Menge an Bargeld in Dirham mit sich zu führen, da in abgelegenen Gebieten immer noch Bargeld am liebsten gesehen ist und Kartenzahlung nicht möglich sein kann.

Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung (Dirham) ist grundsätzlich verboten, jedoch gibt es eine Toleranzgrenze von bis zu 1.000 MAD. Auch die Einfuhr von Divisen mit einem Gegenwert von über 100.000 Dirham muss bei der Einreise deklariert werden.

Sprache:

Die offizielle Amtssprache in Marokko ist Arabisch und Berberisch, die zweite Amtssprache ist Französisch.

In fast allen touristisch erschlossenen Gebieten wird English gesprochen. Jedoch sollte man bei einer Reise nach Marokko nicht davon ausgehen, dass man mit jedem Englisch sprechen kann. Ein paar Brocken Französisch sind in jedem Fall hilfreich. In den nördlichen Teil von Marokko sprechen viele Menschen auch ein passables Spanisch. In Zentralmarokko und in den südlichen Teilen werden häufig diverse Berber-Dialekte gesprochen, die es einem schwer machen können zu kommunizieren. Wir empfehlen einen Sprachführer für Arabisch und Französisch, wenn man wirklich autark unterwegs sein will und man Freude daran hat mit Einheimischen in Kontakt zu treten. Bei arabischen Sprachführern ist darauf zu achten, dass man einen Sprachführer wählt, der marokkanisches Arabisch führt, denn Hocharabisch unterscheidet sich teilweise sehr von dem Arabisch, welches in Marokko gesprochen wird.

Zeitumstellung:

Marokko liegt gegenüber Mitteleuropa weiter westlich und hat gegenüber Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Zeitverschiebung von -1 Stunde. Die Uhr sollte also um eine Stunde zurückgedreht werden. Die Umstellung der Winter- und Sommerzeit kann an einem anderen Datum erfolgen.

Zollbestimmungen:

Was darf eingeführt werden:

  • 200 Zigaretten oder Zigarillos bzw. 500 Zigarren oder 400g Tabak
  • 1l Spirituosen oder Wein
  • Kaffee und Tee ist nur als Reiseproviant

Die Einfuhr von Funkgeräten ist verboten und wird mit Beschlagnahmung und einer Strafe belegt. Auch die Einfuhr von Divisen mit einem Gegenwert von über 100.000 Dirham muss bei der Einreise deklariert werden.

Ausgeführt dürfen Souvenirs, insofern es sich dabei nicht um antike Gegenstände oder Kunstwerke handelt. Bei der Einreise in das Heimatland sind die Einreisebestimmungen des entsprechenden Landes zu beachten. Zusätzlich zum Zoll können bei der Einreise im Heimatland auch eine Einfuhrumsatzsteuer erhoben werden.

Alkohol:

Marokko ist ein muslimisches Land und der Koran verbietet den Konsum von Alkohol. Dies führt natürlich dazu, dass Alkohol in vielen Teilen des Landes, insbesondere in den ländlichen Gebieten oder in Regionen, die sehr gläubig geprägt sind, gesellschaftlich nicht gut angesehen ist und daher auch schwer zu bekommen ist. In den großen Städten hingegen ist Alkohol mittlerweile kein großes Thema mehr. Zwar ist Alkohol auch in den Städten nicht allgegenwärtig, jedoch schenken Hotels und Restaurants, die auf internationales Publikum ausgerichtet sind, sehr oft Alkohol aus. Auch die großen Supermärkte haben mittlerweile Alkohol-Abteilungen. Diese sind jedoch nicht zu jeder Tageszeit geöffnet. Insbesondere bei Dunkelheit sind diese meist geschlossen. Auch ist Alkohol im Vergleich zu vielen europäischen Ländern eher teuer.

Während des Fastenmonats Ramadan, sowie drei Tage davor und danach, schenken marokkanische Restaurants gar keinen Alkohol aus. Auch Supermärkte und viele Hotels schenken zu dieser Zeit keinen Alkohol aus.

Besser kein Alkohol in der Öffentlichkeit trinken

Generell ist Alkohol in der Öffentlichkeit verpönt und man sollte alkoholische Getränke blickdicht verpacken. Das gesellschaftliche Trinken ist nicht mit jedermann angebracht und eine eigentlich gut gemeinte Einladung zu einem Drink wird nicht von jedem gut aufgenommen, daher ist Fingerspitzengefühl gefragt. Generell sollte man sich zurückhalten mit dem Alkohol, sprich Bier und Wein in Maßen genießen. Meistens erlauben viele Unterkünfte die selber keinen Alkohol ausschenken jedoch auf höflich Nachfrage den Genuss von selbst mitgebrachtem Alkohol.

Kleidung:

Leichte Kleidung aus Baumwolle oder Leinen ist sehr zu empfehlen, da sie atmungsaktiv ist und einen gewissen Schutz vor der Sonne bietet. Kurze Hosen, Shorts oder Strandbekleidung gilt außerhalb der Strände als unpassend, denn nicht nur Frauen, auch Männer tragen in Marokko meist eine körperbedeckende Kleidung. Insbesondere in ländlichen Gegenden gelten Männer mit kurzen Hosen und knappen Muskelshirts als viel zu spärlich bekleidet und Frauen mit Shorts und knappen Oberteilen als mehr oder weniger nackt. Generell sollten kurze Hosen zu mindestens die Kniee bedecken und Oberteile und T-Shirts die Schultern und die Oberarme bedecken. Auch tiefe Ausschnitte sind unangebracht. Ein ordentliches Erscheinungsbild im Sinne der marokkanischen Kultur hilft auch besser mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. FKK ist in Marokko übrigens gesetzlich verboten.

In ländlichen Gebieten gibt man sich eher bedeckt

In den westlich orientierten Städten Marokkos wird sich auch gerne westlich gekleidet, dies gilt für Männer und für Frauen. Jedoch wird dies auch von vielen Einheimischen selbst nicht gerne gesehen und man sollte sich die „sexy Outfits“ vieler Großstädter nicht zum Vorbild für seine Marokko-Reise machen.

Sicherheit:

Generell ist Kriminalitätsrate in Marokko sehr niedrig, laut der Generaldirektion für nationale Sicherheit, hat Marokko sogar eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt. Auch der Anteil an Gewaltverbrechen ist mit 9% recht niedrig. Und die Aufklärungsquote von 92% sehr hoch. Hier liegt Marokko also vor den meisten europäischen Ländern.

Marokko ist sicherer als die meisten europäischen Länder

Wie auch in jeder anderen Großstadt kann es in den marokkanischen Großstädten zu Diebstählen oder Überfällen kommen, diese sind jedoch im Vergleich zu den meisten europäischen Großstädten seltener der Fall und der Kreis der Täter beschränkt sich häufig auf Jugendliche, welche unter Drogen- und Alkoholeinfluss stehen. Um jedoch das Risiko zu minimieren, sollte man einige Verhaltensregeln beachten. So ist die Zur­schau­stel­lung von teurer Elektronik und Luxusgütern zu vermeiden, denn auch in Marokko gibt es Neider und Gelegenheit macht Diebe. Besser man verstaut teure Wertgegenstände lieber im Rucksack oder der Innentasche. Die dunklen Gegeneden der Großstädte sollten man als Alleinreisende/r nachts eher meiden.

Terrorismus ist kein Problem in Marokko

Laut Travel Risk Map ist die Gefahr Opfer eines terroristischen Anschlags zu werden in Marokko nicht höher als in europäischen Ländern wie Deutschland, Österreich oder Frankreich. Seit dem Anschlag in Casablanca im Jahre 2003 hat die Regierung die Sicherheitsmaßnahmen im ganzen Land signifikant erhöht. Bis heute gab es keine Entführung von ausländischen Staatsangehörigen durch islamistische Terrorgruppen.

Aus eigener Erfahrung schätzen wir das Sicherheitsniveau Marokkos und der marokkanischen Städte als sehr hoch ein. Dies spiegelt sich auch in den Statistiken wieder, so ist die Chance Opfer eines Überfalls oder eines Gewaltverbrechens zu werden in vielen europäischen Großstädten höher.

Die Straßen sind gut ausgebaut und es gibt viele Kontrollen

Die meisten Straßen sind gut ausgebaut und können ohne Sicherheitsbedenken auch von Ausländern ohne Landeserfahrung befahren werden. Die Dichte an Verkehrskontrollen und Polizeistation im Straßenverkehr ist deutlich höher als in Deutschland.

Die von Marokko annektierte West-Sahara bietet weniger Sicherheit und sollte als Alleinreisende/r gemieden werden. Wir bieten keine Reisen in die Region West-Sahara an!

Alleinreisende Frauen:

Marokko kann ohne Probleme von alleinreisenden Frauen bereist werden!

Wie in jedem anderen Land gibt es natürlich einige Verhaltensregeln zu beachten, um nicht in ein kulturelles Fettnäpfchen zu treten. Intensiver Blickkontakt, knappe und enganliegende Kleidung und viel nackte Haut können von manchen Marokkanern als Aufforderung zur Kontaktaufnahme interpretiert werden und sind in der marokkanischen Kultur nicht üblich. Generell kann Zurückhaltung in Bezug auf das Auftreten eine Hilfe sein, unangenehme Situation gar nicht erst entstehen zu lassen. Dies gilt übrigens auch für Männer! Dabei ist dies nicht vorrangig dem weiblichen Gesellschaftsbild der männlichen Marokkaner geschuldet, sondern liegt vielmehr in dem generellen Verhaltenskodex und Kulturverständnis der marokkanischen Gesellschaft.

Bettler, Arme und Kinder:

Ein zentraler Bestandteil des islamischen Verständnisses liegt in der Wertschätzung und der Solidarität mit dem Armen und Kranken. Es gehört zum guten Ton alten, armen und kranken Menschen Geld zu geben, damit diese in Würde leben können. Hier kann man ruhig mal ein paar Dirham spenden, insofern dies mit Diskretion geschieht. Es kommt auch nur in den allerwenigsten Fällen dazu, dass man regelrecht angebettelt wird. Dies gilt wohlgemerkt nur für Erwachsene! Viele Kinder und Jugendlichen belagern einen geradezu und können sehr aufdringlich sein. Man kommt leicht in die Versuchung einfach mal den ein oder anderen Dirham springen zu lassen, teils weil man einfach seine Ruhe haben will, teils weil man ja auch etwas Nettes tun möchte. Aber bitte gebe kein Geld an bettelnde Kinder! Dies wird auch von den Einheimischen nicht gerne gesehen. Auch wenn es schwerfällt – ignorieren ist das Beste was man in solchen Fällen machen kann.

Einkaufen und handeln:

Der Besuch eines Souks, von vielen auch fälschlicherweise als Basar bezeichnet, ist ein echtes Highlight einer jeden Marokko-Reise. Die quirligen Märkte in den engen Gassen der Medina regen zum Feilschen an und bieten eine enorme Vielfalt an lokal produzierten Waren an. Hier hat man die Chance echte Handarbeit und traditionelle Kunst für angemessene Preise zu ergattern. Keramik, Stoffe, Lederwaren, Gewürze, Metall- und Holzhandwerk sind nur ein kleiner Teil der Waren die zum Verkauf angeboten werden. In vielen kleineren Städten gibt es auch Wochenmärkte, daher ist es nie verkehrt sich vorher über die Marktzeiten zu informieren, wenn man eine Überlandreise macht.

Das Feilschen gehört dazu

Das Feilschen gehört dabei immer dazu! Es ist fast so eine Art Volkssport und dem ein oder anderen sieht man fast schon die Enttäuschung an, wenn der erste Preis sofort bezahlt wird. Viele Reisende sind das Feilsche von zuhause nicht gewohnt und wissen daher nicht genau, wie man vorgehen soll, daher unser Tipp: Du kannst ruhig erstmal mit 20-30% des aufgerufenen Preises beginnen, dein Gegenüber wird dir schon entgegenkommen und dann wird es erst richtig spannend. 10-15% sollten am Ende der Verhandlungen in jedem Fall möglich sein, wer gut im Feilschen ist, kann auch mal bis zu 50% rausholen. Viele Händler haben Spaß an der Preisverhandlung und bieten Ihre Waren zunächst zu einem sehr viel höheren Preis an, wer da sofort bezahlt ist selbst dran schuld.

Trinkgelder:

In Marokko freut man sich über Trinkgelder. In der Tourismus-Branche werden Trinkgelder erwartet und sind meist fester Bestandteil der Vergütung, auch wenn das nie jemand offen gegenüber den Gästen sagen würde. Die Höhe des Trinkgeldes hängt natürlich auch davon ab, wie zufrieden du mit dem Service bist. Bei den folgenden Werten handelt es sich also um reine Richtwerte bei Gruppenreisen mit bis zu acht Reisenden. Es ist üblich, dass die Höhe des Trinkgeldes ein wenig steigt mit der Anzahl der Tage die z.B. dein Guide von zuhause weg ist. Bei einem 4-tägigen Trip kann das Trinkgeld pro Tag ruhig geringer ausfallen als bei einer 14-tägigen Rundreise. Auch die Anzahl der Reiseteilnehmer ist wichtig, denn mit einer Reisegruppe mit 6-8 Personen kommt natürlich mehr zusammen als bei einer kleinen Gruppe. Bei Individualreisen sind daher die Trinkgelder meist ein wenig höher.

Richtwerte für Trinkgelder:

  • Reiseleitung: 5-10€ pro Tag
  • Koch: 2-6€ pro Tag
  • Fahrer: 2-6€ pro Tag
  • Esel-/Kamelführer: 2-6€ pro Tag
  • Kofferträger: 1-2€ pro Tag
  • Zimmermädchen: 1-2€ am Tag
  • Im Restaurant: ca. 10% des Gesamtwerts

Geschäft- und Banköffnungszeiten:

Winter: Montag bis Freitag 8.30-11.30 Uhr und 14.30-17.00 Uhr
Sommer: Montag bis Freitag 8.30 Uhr-14.00 Uhr
Im Ramadan: Montag bis Freitag 9.00 Uhr-15.00 Uhr
Am Freitag und am Sonntag können einige Geschäfte geschlossen bleiben.

Fotos und Drohnen:

Ungefragt Einheimische fotografieren ist ein absolutes Tabu! Bitte frage immer erst ob du ein Foto oder ein Video machen kannst. Viele Einheimische wollen nicht fotografiert werden und es kam deswegen schon zu waschechten Handgreiflichkeiten, denn was für den Mitteleuropäer vielleicht keine große Sache ist, ist für viele Marokkaner eben doch eine große Sache. Viele Gaukler, Schausteller und Artisten auf den Souks lassen sich gerne fotografieren, verlangen aber meist ein nicht zu knappes Trinkgeld dafür. Für militärische Anlagen, öffentliche Gebäude, Soldaten und Polizisten gilt ebenfalls ein striktes Foto-Verbot.

Aufnahmen mit der Drohne sind im ganzen Land verboten und werden teilweise hart bestraft. Schon die Einfuhr von Drohnen nach Marokko ist verboten und Drohnen können beschlagnahmt werden.

Für Luftaufnahmen mit Drohnen ist in jedem Fall eine Genehmigung notwendig, die vor der Einreise erfolgen muss.

Moscheen:

Fast 99% der marokkanischen Einwohner sind Muslime, daher gibt es im ganzen Land viele und allem sehr schöne Moscheen. Die bekannteste ist wohl die Hassan-II.-Moschee in Casablanca. Mit ihrem 210 Meter hohen Minarett ist sie das höchste religiöse Bauwerk der Welt.

Auch für Nicht-Muslime gibt es die Möglichkeit Moscheen zu betreten, jedoch nur wenn:

  • Außerhalb des Gebets
  • Anwesende Gläubige, im besten Fall der Imam um Einverständnis gebeten wird
  • man die Mosche ohne Schuhe und mit sauberen Füßen betritt
  • Arme und Beine, sowie bei Frauen der Kopf, bedeckt ist
  • Keine Fotos oder Aufnahmen gemacht werden

Klima und Wetterbedingungen:

Aufgrund der geographischen Gegebenheiten in Marokko, gibt es insgesamt drei verschieden Klimaregionen, die ganz eigene Wetterphänomene mit sich bringen:

  • Mittelmeerklima an den Küsten:

    In dem nordwestlichen Landesteil, sowie die Küstenregionen Marokkos, herrscht ein Mittelmeerklima. Das heißt, dass die Sommerzeit von einem trockenheißen Klima geprägt ist und die Temperaturen meist zwischen 24°C und 29°C liegen. In der Nacht sinken die Temperaturen auch im Sommer auf bis zu 17°C. Regen fällt so gut wie keiner in der Sommerzeit. In den Wintermonaten zwischen November und März beträgt die durchschnittliche Temperatur 14°C -16°C und es fällt teilweise viel Regen.

  • Kontinentalklima in Zentralmarokko und dem Atlasgebirge:

    Hier herrschen heiße Sommer und kalte Winter! In Marrakesch kann es während des Sommers schon mal bis zu 45°C geben. Im Winter hingegen können die Temperaturen auch schon mal auf den Gefrierpunkt sinken. Je höher man in das Atlasgebirge eindringt, umso kälter werden die Temperaturen, insbesondere nachts. Im Winter fällt für gewöhnlich Schnee im Atlasgebirge. Viele Gipfel des Atlasgebirges tragen sind bis in den Hochsommer schneebedeckt.

  • Wüstenklima in Südmarokko:

    Südlich des Atlasgebirges und in den Sahara-Randgebieten herrscht ein trockenheißes Wüstenklima. Es fällt nur äußerst selten Regen und mehr als 200mm pro Jahr sind außergewöhnlich. Wasser für Ackerbau ist nur in den Oasen vorhanden. Die Durchschnittstemperatur bezogen auf das ganze Jahr liegt hier bei 31°C. Wobei im März bereits Temperaturen von über 25°C nicht ungewöhnlich sind. Auch im November kann das noch der Fall sein. Im Hochsommer (Juli/August) sind Temperaturen von über 38°C eher die Regel als die Ausnahme. Nachts können die Temperaturen im Winter auch schon mal um den Gefrierpunkt liegen. Auch in den Sommermonaten wird es nachts recht kühl. So liegen die Durchschnittstemperaturen im März und November bei 9°C. Nur in den extrem heißen Monaten von Juli bis September kann man nachts mit Temperaturen von um die 20°C rechnen.

Feiertage und Feste:

Das wohl bekanntesten Feiertage des muslimischen Glaubens ist der 30-tägige Ramadan, sowie das anschließende Fastenbrechen, sowie das Opferfest. Diese unterliegen dem Mondkalender und sind also nicht jedes Jahr zur gleichen Zeit, sondern verschieben sich jedes Jahr um ca. 10 Tage. Während des Ramadans darf von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder gegessen, getrunken oder geraucht werden. Dies ist natürlich eine große Belastung im Alltag, insbesondere bei heißen Temperaturen. Tagsüber läuft alles ein wenig gemächlicher ab und viele Restaurants und Geschäfte öffnen erst abends. Dafür sind fast alle bis spät abends auf den Beinen und nach Sonnenuntergang wird fast jedes Abendessen zu einer kleinen Feier. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind während des Ramadans offen.

Es gibt auch religiöse Feiertage, die keine freien Tage sind.

Gesetzliche Feiertage:

  • 1. Januar – Neujahr
  • 11. Januar – Unabhängigkeitserklärung
  • 1. Mai – Tag der Arbeit
  • 30. Juli – Thronfest
  • 14. August – West-Sahara-Tag
  • 20. August – Nationalfeiertag
  • 21. August – Geburtstag des Königs
  • 6 November – Tag des Grünen Marsches
  • 18. November – Tag der Unabhängigkeit

Naturschutz:

Wir setzen uns aktiv für den Naturschutz in Marokko ein und unsere Guides sind alle sensibilisiert für diese Thema. Jeder kann mit seinem Verhalten dazu beitragen, dass die außergewöhnliche Natur Marokko für spätere Generationen erhalten bleibt. Hier haben wir einige grundlegende Verhaltensregeln für euch zusammengestellt:

  • Verpackungsmüll und Essensreste sollten vermieden werden und immer in den dafür vorgesehen Müllbehälter entsorgt werden.
  • Kein Müll darf „wild“ entsorgt werden, auch wenn keine Müllbehälter in der Nähe sind. Nehme am besten immer ein extra Mülltüte mit, wenn du unterwegs bist, so kannst du deinen Müll später ordentlich entsorgen.
  • Mehrwegbehälter für Trinken und Essen sind immer besser als Einmalverpackungen. Lieber die eigene Trinkflasche auffüllen als jeden Tag eine Plastikflasche kaufen.
  • In der freien Natur kennen unsere Reiseführer sich sehr gut aus, nutze dieses Wissen bitte. Nicht nur zum Schutz der Umwelt, sondern auch zum Selbstschutz. Pflücke keine Pflanzen und berühre keine Wildtiere, ohne eine kurze Rücksprache mit der Reiseleitung.
  • Wasser ist ein kostbares Gut in Marokko, also gehe bitte sparsam damit um.
  • Bitte verlasse mit dem Auto nicht die Straße und versuche immer im Schatten und nicht in der Nähe von leicht entflammbaren Gräsern zu parken.
  • Zigarettenstummel und Kaugummis gehören nicht in die Natur und können bei Unachtsamkeit großen Schaden anrichten.
  • Achte immer auf die Tipps der Reiseleitung. Wir können hier nicht alles aufzählen, daher ist es wichtig seine Augen und Ohren offen zu halten, denn manchmal geht es um ganz banale Alltagssituationen in denen uns gar nicht bewusst ist, welchen Schaden wir mit unserem Verhalten anrichten können.

Artenschutz & Zollbestimmungen:

Jeder möchte gerne ein schönes Souvenir aus dem neu kennengelernten Land mitbringen, doch Vorsicht, es gibt viele Dinge die nicht ausgeführt werden dürfen und/oder echten Schaden anrichten können. Das böse Erwachen kommt meist ganz unverhofft, man wird vom Zoll gebeten den Rucksack zu öffnen und ist sich keiner Schuld bewusst und im nächsten Moment hat man eine Anklage am Hals, muss Strafe zahlen und das Souvenir ist beschlagnahmt. Das passiert leider immer wieder, aber man kann sich davor schützen!

Vorsicht bei einem ausgefallenem Souvenir

Viele außergewöhnliche Mitbringsel die mit dem Argument der Seltenheit Ihren weg zum Käufer gefunden haben sind meistens keine gute Wahl für ein Souvenir. Bedenkt man, dass man etwas Seltenes kaufen soll, so hat dies immer einen bitteren Beigeschmack, da Dinge die selten sind meistens nicht mehr lange auf diese Erde existieren werden, wenn viele Menschen es besitzen wollen. Viele Tier- und Pflanzenarten, die für solche Souvenirs verwendet werden sind bereits vom Aussterben bedroht, also lieber sollte man lieber die Finger davonlassen. Viele dieser „ganz besonderen“ Souvenirs unterliegen strengen Aus- und Einfuhrbestimmungen und haben neben dem schädlichen Folgen für Flora und Fauna auch oft rechtliche Konsequenzen für die Käufer.

Bei Tieren drohen harte Strafen

Am besten du informierst dich vorher bei den entsprechenden Ämtern, über die Ein- und Ausfuhrbestimmungen. Für Deutschland kannst du dies über die Internetseite des aus Auswärtigen Amts darüber informieren.

Im Folgenden eine Liste an Tieren die nicht aus Marokko ausgeführt werden dürfen:

  • Agamen
  • Chamäleons
  • Elefanten
  • Korallen
  • Landschildkröten
  • Papageien
  • Raubkatzen
  • Riesenschlangen
  • Warane

Folgende Pflanzen dürfen nicht ausgeführt werden:

  • Aloe
  • Kakteen

Haustiere mitnehmen:

Solltest du vorhaben dein Haustier mit auf deine Reise nach Marokko mitzunehmen, dann solltest du folgende Regeln beachten:

  • Es muss bei Einreise ein auf English und Französisch übersetztes, amtliches Gesundheitszeugnis vorhanden sein, welches nicht älter als zehn Tage sein darf.
  • Ein Nachweis über eine Tollwutimpfung, die nicht älter als acht Monate und nicht jünger als 30 Tage ist, muss vorhanden sein.
  • Bei der Wiedereinreise nach Europa muss bewiesen werden können, dass das Tier nicht aus dem Ausland stammt. Ein Chip oder eine Tätowierung ist deshalb empfehlenswert.
  • Bei der Wiedereinreise nach Europa muss ein gültiger Impfausweis vorgelegt werden.
  • Wer mit seinem Haustier länger als drei Monate außerhalb der EU gewesen ist, muss bei Wiedereinreise mit einer Blutuntersuchung des Haustiers nachweisen, dass es zu keiner Tollwut-Infektion gekommen ist. Dies muss in einem in der EU anerkannten Labor erfolgen.
  • Bei Vögeln werden keine besonderen Dokumente verlangt.